Schweiz: SOS-Solidaritätsmarsch von Zürich nach Bern

Von Zürich nach Bern: Tagesbericht vom 20.08.2001 Olten-Solothurn

Um 6:00 Uhr morgens ging unser Marsch los. Auf der Hauptstrasse zwischen Olten und Solothurn war um diese Zeit viel Arbeitsverkehr. Die Autofahrer winkten und hupten uns zu. Unterwegs kam es immer wieder zu herzlichen Begegnungen. Viele Menschen hatten bereits in der Zeitung über unseren Marsch gelesen und waren sehr aufgeschlossen und positiv eingestellt. Sie wünschten uns viel Glück auf unserem Weg nach Bern und kaum einer, dem wir die Infozeitung anboten, lehnte sie ab.

Da wir um 15:00 Uhr in Solothurn sein wollten und die Presse uns um diese Zeit vor dem Ratshaus erwartete, wollten wir uns ein wenig beeilen. Schon bald war uns klar, dass wir die 36 Kilometer bis nach Solothurn nicht in der verabredeten Zeit schaffen würden. Einerseits war uns der Kontakt mit den Menschen unterwegs sehr wichtig, zum anderen hatten wir die Distanz unterschätzt. Wir waren mittlerweile nur noch drei Praktizierende und hatten zwei Transparente bei uns. Wir waren schon drei Tage gelaufen und unsere Füße glühten bereits wie Feuer. Mit aufrichtigen Gedanken und starkem Zusammenhalt kamen wir stetig voran. Manchmal wurde unser Kopf schwer und unsere Gedanken schweiften ab und uns ging die nötige Aufmerksamkeit verloren. In solchen Momenten begannen wir Mantras alleine oder zusammen laut und bestimmt zu sprechen. Dies half uns klar und bewusst zu werden.

Dieser unser dritte Marschtag forderte uns besonders, da wir unser Tempo immer wieder erhöhen mussten, um Solothurn rechtzeitig zu erreichen. In solchen Krisen erinnerten wir uns an die Erfahrungsberichte der chinesischen Praktizierenden die alleine Hunderte Kilometer ohne einen Pfennig Geld und eine Unterkunft bis nach Beijing marschierten, um gegen das Unrecht zu demonstrieren.

Unterwegs wurden wir vom Regionaljournal Aargau/ Solothurn des Schweizer Radio DRS angerufen, um ein Live- Interview zu machen. Ein Fotograf und der Journalist der Solothurner Zeitung und eine Reporterin des Regionalradios „Radio 32“ , die eigentlich auf uns vor dem Solothurner Ratshaus warten wollten, um bei der Briefübergabe an die Kantonsregierung dabei zu sein, kamen uns schließlich entgegen und machten unterwegs Fotos und Interviews. Kurz vor 18 Uhr trafen wir schließlich in Solothurn ein, wo wir ein Bittgesuch an die Kantonsregierung übergaben.

Einige Praktizierende hatten am Nachmittag einen Infostand vor dem Gewerbeschulhaus in Solothurn aufgebaut und hatten viel Positives zu berichten. Schüler und Spaziergänger blieben stehen und umkreisten die Praktizierenden, welche die Übungen zeigten, in großer Zahl. Ein Reporter des Intro-TV (Solothurner Regionalfernsehen) besuchte die Veranstaltung und machte eine Reportage über Falun Gong.

An diesem Abend wurden wir von Praktizierenden aus der Region mit chinesischem Essen verwöhnt. Bei geselliger Stimmung gab es viele Erfahrungen auszutauschen.

In Solothurn trafen die Praktizieren aus Basel und Zürich zusammen, um von da an gemeinsam den Marsch fortzusetzen.

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